Richtiger Sonnenschutz: 5 Mythen über UV-Strahlung
Als Gesundheitsrisiko wird die UV-Strahlung der Sonne nach wie vor stark unterschätzt. Das stellen Experten des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) Jahr für Jahr fest. In einer Mitteilung räumen sie daher mit einigen der gängigsten Mythen zur UV-Strahlung auf und geben Tipps zum richtigen Sonnenschutz.
Mythos Nr. 1: Sonnenbrand ist die Vorstufe zur goldbraunen Haut
Falsch. Ein Sonnenbrand hat nichts mit Bräunung zu tun, sondern ist eine akute Hautschädigung. Sonnenbrände, vor allem in der Kindheit, sind ein nachgewiesener Risikofaktor für Hautkrebs. Nach neueren Studien erhöht sich bei Menschen, die in ihrer Jugend fünf oder mehr schwere Sonnenbrände erlitten haben, das Hautkrebsrisiko um bis zu 80 Prozent.
Mythos Nr. 2: Braune Haut ist gesund
Falsch. Mit "gesund" hat die braune Färbung nichts zu tun. Die Bräunung der Haut ist eine Reaktion auf Schäden, die die UV-Strahlung bereits in der Haut bewirkt hat. Es ist ein Schutzmechanismus, bei dem sich der dunkle Farbstoff Melanin schützend um den Zellkern anordnet.
Mythos Nr. 3: Solange ich eingecremt bin, bin ich geschützt
Falsch. Die Schutzdauer von Sonnencreme ist abhängig vom Hauttyp, dem Lichtschutzfaktor und davon, ob ausreichend Creme verwendet wurde. Personen mit empfindlicher Haut können bei hohen UV-Intensitäten beispielsweise schon nach 10 Minuten einen Sonnenbrand bekommen. Wer Lichtschutzfaktor 20 wählt, muss diese 10 Minuten mit 20 multiplizieren und erhält so einen groben Richtwert für die Schutzdauer, in diesem Fall 200 Minuten. Für das Eincremen gilt: Nicht mit Sonnencreme sparen und regelmäßig nachcremen. Als Faustformel kann man sich merken, dass ein Erwachsener pro Eincremen etwa 3 bis 4 Esslöffel voll Sonnencreme für den ganzen Körper benötigt. Das BfS empfiehlt für Kinder mindestens den Lichtschutzfaktor 30, bei Erwachsenen 20. Nachgecremt werden sollte mindestens alle 2 Stunden, sowie nach dem Baden und Abtrocknen.
Mythos Nr. 4: Ein hoher Lichtschutzfaktor verhindert die Bräune
Falsch. Auch mit Sonnencreme wird die Haut braun, allerdings langsamer, was kein Nachteil ist: So kann sich die Haut besser an die UV-Strahlung gewöhnen.
Mythos Nr. 5: Sonnenbaden ist gut für den Vitamin-D-Haushalt
Nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig. Zwar wird Vitamin D vom Körper tatsächlich bei Sonnenlicht gebildet, lange in der Sonne baden muss man dafür aber nicht. Für den Vitamin-D-Haushalt ist es ausreichend, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Sonne auszusetzen, und zwar die Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde. Letzteres ist dabei immer individuell zu betrachten, je nach Hauttyp und Hautdicke.
Grundsätzlich raten die BfS-Experten, der UV-Strahlung bei praller Mittagssonne aus dem Weg zu gehen. Es wird empfohlen, entweder mittags im Haus zu bleiben (dringend erforderlich ab UV-Index 8) oder sich im Schatten aufzuhalten (erforderlich ab UV-Index 3 bis 7). Über den tagesaktuellen UV-Index informiert das BfS auf seiner Internetseite.
Quelle: Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH (aponet.de)
Autor: BfS/ HH
Datum: 20. Juli 2016
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